Samstag, 4. Juli 2009

Wieder einmal ...

... dieses Gewäsch über die Terrorgefahr. Im Kern kann ein Journalist halt dann nur solche Sätze wie den folgenden formulieren: "Genährt wird die Sorge über einen Anschlag durch unbestätigte Informationen, die der Bundesnachrichtendienst (BND) gesammelt hat."


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Zum besseren Verständnis ein Zitat aus dem SPIEGEL von 1991:
Das enorme Aufgebot an High-Tech mit gewaltigen Abhörstationen entlang der deutsch-deutschen Grenze hatte indes einen Nachteil: Aus den mitgeschnittenen Telefonaten von SED-Größen erfuhren die Geheimdienstler kaum mehr als Klatsch und Tratsch der Polit-Creme des Ostens. Bei den Lauschaktionen war natürlich nicht auszuschließen, daß auch Inlandsgespräche aufgefangen werden. Man könne schließlich nicht erwarten, daß hinter den Pullachern "permanent ein Parlamentarier steht, der ihnen über die Schulter schaut", meinte der damalige Staatssekretär im Kanzleramt, Manfred Schüler.

Kinkel-Nachfolger Eberhard Blum versuchte vergebens, wieder menschliche Quellen aufzubohren und Panzerschränke zu knacken. Der damalige Ständige Vertreter der Bundesrepublik in Ost-Berlin, Klaus Bölling, schätzte den Informationswert der BND-Erkenntnisse gering ein: Soviel könne "ein guter Korrespondent drüben auch herausbringen".

So entging den Kundschaftern zum Beispiel 1981 das drohende Kriegsrecht in Polen; für Helmut Schmidt, der damals als Kanzler in der DDR weilte, besonders unangenehm. Vorgewarnt, hätte er den ohnehin mehrfach verschobenen Besuch noch einmal verlegen können.

Wie Schmidt traut auch Nachfolger Kohl dem BND wenig zu. Die wöchentlichen Lageberichte aus Pullach für das Bundeskanzleramt nimmt er nicht ernst.

Als der Kanzler 1990 mit Gorbatschow über die deutsche Einheit verhandelte, wurde er von Journalisten gebeten, die politischen Überlebenschancen des Sowjetführers zu beurteilen. Kohls Antwort: "Wenn ich dazu jetzt was sage, dann lesen die das in Pullach. Und eine Woche später hab' ich eine vertrauliche Nachricht, deren Kernpunkt meine gegebene Einschätzung ist."

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