Freitag, 27. Juli 2007

Früher war alles besser ...

In meiner Kindheit und Jugend war die sogenannte Ponydiele in Oelsnitzer Schmidtstraße eine feste Größe. Nachdem man „in der Stadt“ seine Dinge erledigt hatte, gab es hier einen preiswerten Imbiß oder ein Mittag- bzw. Abendessen. Das Beff mit Semmel (Bulette in einem Brötchen) kostete 55 Pfennige und ein Gaststättenbesuch war schon für 2 Mark zu haben. Dessen Ambiente würde man heute als kultig bezeichnen und die Kellner waren eine Klasse für sich. Die Angebote der Roßschlächterei Hermann Tröger trafen genau die Bedürfnisse des sogenannten kleinen Mannes. Man konnte sich auch zubereitete Speisen kaufen und und hatte dann zu Hause ein sehr gutes Essen. Alle Gerichte hatten einen sehr charakteristischen Geschmack, den ich nicht beschreiben kann und die Küchengerüche waren schon etliche Meter vor der Ponydiele wahrnehmbar.

Die Roßschlächterei gibt es noch heute und man kann wohl an zwei Tagen in der Woche seine Einkäufe machen. Neulich hatten wir wieder die sagenhaften Buletten auf dem Grill und waren eher enttäuscht. Liegt es einer geänderten Rezeptur und / oder den Zutaten? Oder eher an der Verklärung der Erinnerungen? Ich weiß es nicht, aber beides wird wohl zutreffen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich, die noch nie Ponyfleisch (Pferdefleisch)gegessen habe, war sehr skeptisch. Pony - das soll ich essen, so ein kleines nettes Tier, auch wenn es ein alter Klepper war. Nein, nie! Aber man sollte nie nie sagen. Ich ließ mich überreden und war angehnem überrascht, es war gut und schmackhaft. Einen Vergleich hatte ich ja nicht. Viele Dinge die wir kannten schmecken nicht mehr so wie "früher". Es liegt nicht nur an "verklärter" Erinnerung und anderen "neuen/alten" Zutaten, sondern auch daran, dass sich unser Geschmack verändert hat. Aber das ist der Lauf der Dinge, alles hat seine Zeit, Erinnerung und Geschmack.