Sonntag, 8. April 2007

Kreisfreiheit der Stadt Plauen


Die sächsische Staatsregierung will im Rahmen einer sogenannten Funktionalreform die Kreisfreiheit der Stadt Plauen nach 100 Jahren aufheben. Dagegen regt sich massiver Widerstand. Die meisten dabei vorgebrachten Argumente sind letztlich für den Bürger nicht nachzuprüfbar, weil sie Fachwissen voraussetzen. Es fällt aber auf, daß nur Nachteile genannt werden und dies macht mich mißtrauig.

Weiterhin ist erstaunlich, mit welcher Intensität und Einigkeit die Stadträte und die Verwaltung agieren. Diese an sich sehr lobenswerte Haltung wünsche ich mir auch bei anderen Aufgaben. Es bleibt der schale Beigeschmack, daß Eigennutz eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt.

Die Solidarität des Kreistages und deren Verwaltung ist eindeutig, wirkt aber ein wenig "schaumgebremst". Es drängt sich der Eindruck auf, daß man gut mit dem vorgeschlagenen vogtländischen Weg leben könnte, aber nicht wirklich daran glaubt.

Deshalb ist es wohl vor allem eine Bauchentscheidung, sich zu dieser Frage zu positionieren. Dafür spricht im Falle eines Erhalts der Kreisfreiheit das schöne Gefühl, das Erbe unserer Vorväter erhalten, sich gegen die Obrigkeit in Dresden behauptet und den vogtländischen Dickschädel durchgesetzt zu haben. Dagegen die Befürchtung, daß sich Abstimmungen zwischen den dann weiterhin bestehenden zwei Kommunalparlamenten und Verwaltungen oft zäh gestalten werden und sich am Ende der eher schlechtere Vorschlag im Sinne des kleinsten gemeinsamen Nenners durchsetzt.

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